Fußchirurgie - Hoher Anspruch an Funktionalität und Ästhetik
Die Füße spielen eine tragende Rolle im Leben und bringen uns weiter. Doch was tun, wenn sie Probleme bereiten oder schmerzen? Das Top Magazin sprach mit Dr. Jürgen Arnold, einem erfahrenen und zertifizierten Spezialisten auf dem Gebiet der Fußchirurgie in Düsseldorf.
Als Orthopäde haben Sie sich auf die Fußchirurgie spezialisiert. Wie kam es dazu?
Schon gegen Ende der Facharztausbildung stieg mein Interesse an der Fußchirurgie stetig. Zur damaligen Zeit gab es kaum ausgebildete Fußchirurgen. Als Facharzt für Orthopädie und nach einem Stipendium für Fußchirurgie spezialisierte ich mich in diesem Bereich. Seit vielen Jahren bin ich nun zertifiziert durch die Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie e.V. (GFFC) und durch die Deutsche Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V. (D.A.F). Früher habe ich als Oberarzt in der Klinik fußchirurgisch gearbeitet und war Ausbilder für die D.A.F. Seit fast elf Jahren bin ich nun als niedergelassener Arzt in eigener Praxis tätig und operiere meine Patienten ambulant und stationär am Krankenhaus in Düsseldorf-Benrath.
Mit welchen Beschwerden kommen die Menschen zu Ihnen?
In den meisten Fällen sind es Vorfußdeformitäten. Als häufigste Fehlstellung gilt der Hallux valgus (,,Ballendeformität"). Daneben sind es oft verschiedene Zehendeformitäten (zum Beispiel Hammer- und Krallenzehen) oder Gelenkbeschwerden am Mittelfuß. Aber auch Probleme am Rückfuß oder anderen Stellen des Fußes werden von den Patienten beklagt.
Wann ist ein operativer Eingriff zu empfehlen?
Wenn der Patient Beschwerden hat und konservative Maßnahmenwie beispielsweise Einlagen und Krankengymnastik nicht ansprechen. Auch gerötete Druckstellen und Probleme am Ballenoder den Zehen, die eine Schuhauswahl dermaßen begrenzen, dass man sich in der Lebensqualität deutlich eingeschränkt fühlt, können eine Indikation zur operativen Korrektur darstellen. Bei drohenden Zusatzdeformitäten im Rahmen einer Fußfehlstellung kann ebenfalls eine Notwendigkeit zum operativen Eingriff bestehen. Die Fußchirurgie hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. Eine frühzeitige operative Korrektur kann in vielen Fällen durchaus sinnvoll sein. Man sollte nicht mehr ,,abwarten bis es nicht mehr geht", wie früher oft empfohlen.
Worauf sollte man achten, wenn eine OP ansteht?
Wichtig ist, sich einem Spezialisten anzuvertrauen. Ein spezialisierter Operateur steht für gute Erfolge. Mir ist wichtig, dass der Patient vorher genau weiß, was ihn erwartet. Ich führe lange und intensive Aufklärungsgespräche.
Was sind Ihre Ziele bei der Behandlungund wie ist der Verlauf?
Ziel moderner fußchirurgischer Eingriffe ist es neben der Korrektur der Deformität, die am Fuß wirkenden Muskelkräfte und die Fehlstatik durch entsprechende Knochen- und/oder Weichteiloperationen zu normalisieren. Wichtig sind mir dabei gelenkerhaltende Methoden mit Wiederherstellung der normalen Fußfunktion, aber auch das ästhetische Ergebnis. Die knöcherne Korrektur der Deformität wird zum Beispiel mit kleinen Schrauben oder Drähten fixiert, die in der Regel später nicht wieder entfernt werden müssen. Mit der modernen Fußchirurgie wähle ich kleine Schnitte und kleine Implantate. Als erfahrener Fußchirurg achte ich durch die Auswahl der Hautschnittlokalisation und Nahttechnik darauf, dass nur kleine unauffällige Narben verbleiben. Damit werde ich auch den Wünschen meiner Patienten gerecht. In den ersten vier bis sechs Wochen nach dem Eingriff muss ein Spezialschuh mit fester Sohle getragen werden. Eine Vollbelastung ohne Gehstützen ist zeitnah nach der Operation möglich.
Dr. med. Jürgen Arnold, Facharzt für Orthopädie und zertifizierter Fußchirurg, Privatpraxis Orthopädie Düsseldorf, Hohenzollernstraße 5, 40211 Düsseldorf, Telefon: 0211-1691000
22.09.2020
Artikel Teilen