Entzündlich-rheumatische Erkrankungen
Den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen liegt eine Entzündung - vielfach der Gelenke - zugrunde. Ursächlich ist häufig eine Fehlreaktion des Immunsystems, die auch als autoimmun angesehen wird.
Die Krankheitsentstehung ist oft multifaktoriell, d.h. neben einer individuellen angeborenen Veranlagung (genetische Prädisposition) spielen exogene und endogene Faktoren eine Rolle wie Entzündungen/Infekte durch bestimmte Erreger oder psychische Belastungen.
Zu den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen gehören z.B.:
- Rheumatoide Arthritis (RA, auch chronische Polyarthritis genannt)
- Spondylarthropathien (z.B. Morbus Bechterew, Psoriasis-Arthritis)
- Kollagenosen (Entzündungen des Bindegewebes z.B. Systemischer Lupus erythematodes, Sklerodermie, Sjögren-Syndrom, Poly- oder Dermatomyositis)
- Vaskulitiden (Entzündungen von Gefäßen und/oder Organen z.B. Morbus Wegener)
- Entzündliches Muskelrheuma (z.B. Polymyalgia rheumatica)
- Juvenile Arthritiden (entzündliche rheumatische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, z.B. Juvenile idiopathische Arthritis)
Diese Krankheitsbilder gehören zu den bedeutenden Ursachen von erworbener körperlicher Behinderung und chronischer Schmerzbelastung. Die Häufigkeit z.B. der rheumatoiden Arthritis wird auf 0,8 % bis 1 % der erwachsenen Bevölkerung geschätzt, diejenige der Spondylarthropathien auf bis zu 1 %. Die Häufigkeit der Immunvaskulitiden beträgt etwa 0,2 % der Bevölkerung. Insgesamt muß man also davon ausgehen, dass mindestens 2 % der erwachsenen Bevölkerung an chronischen entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen leiden. Kinder sind mit einer Häufigkeit von etwa 2 pro 10.000 von entzündlich-rheumatischen Krankheiten betroffen.