Achillessehnenbeschwerden
Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des Menschen und zugleich bei vielen die sprichwörtliche Achillesferse. Sie überträgt die Kraft der Wadenmuskulatur auf den Fuß: beim Laufen, Springen, wenn wir den Fuß abrollen ... Mit jedem Schritt muss sie ein Mehrfaches des Körpergewichts auffangen.
Definition:
Neben möglichen Achillessehnenbeschwerden ansatznah am Fersenbein, die unter dem Punkt ,,Haglundexostose" beschrieben werden, soll hier eine andere Form der Achillessehnenentzündung dargestellt werden. Mit dem Begriff der sogenannten Achillodynie wird die verschleißbedingte schmerzhafte Entzündung der Achillessehne im mittleren Achillessehnendrittel beschrieben. Diese Zone der Achillessehne liegt ca. 5-7 cm oberhalb der Ferse. Sehnen und insbesondere die Achillessehne verlieren im Verlauf des Lebens, je nach genetischer Veranlagung, mehr oder weniger intensiv ihre elastischen Fasern. Durch Verlust der Elastizität wird die Sehne anfälliger für Überlastungen und für entzündliche Reizungen. Im Rahmen der entzündlichen Veränderungen kommen dann häufig Vernarbungen und Anhäufungen von Bindegewebe innerhalb der Sehne selbst vor. Die Achillessehne verdickt sich. Damit verliert die Achillessehne deutlich an Belastbarkeit. Auch eine Fehlstatik mit Veränderung der Sprunggelenksachse kann zu diesem Krankheitsbild negativ beitragen. In der Bildgebung, wie z.B. dem Ultraschall oder im MRT, findet sich eine spindelförmige Verdickung der Achillessehne.Behandlung:
Eine Vielzahl konservativer Therapiemöglichkeiten steht zur Verfügung. Neben einer Einlagenversorgung mit Fersenerhöhung zur Entlastung der Sehne können lokale Injektionen von antientzündlich wirkenden Medikamenten durchgeführt werden. Kortison sollte nur in geringer Dosis und äußerst selten verwendet werden. Hier besteht die Gefahr einer zusätzlichen Sehnenschädigung bei häufiger Anwendung. Für die Injektionen stehen z.B. speziell gefertigte Hyaluronsäuren oder auch zum Teil körpereigene aufbereitete Substanzen zur Verfügung, die einen antientzündlichen Effekt besitzen. Krankengymnastische und physikalische Maßnahmen ergänzen das Therapiekonzept (Ultraschallbehandlung, Elektrotherapie). Die Krankengymnastik hat eine zentrale Bedeutung im konservativen Therapiekonzept. Eine Lasertherapie, Stoßwellentherapie und Röntgenreizbestrahlung stehen als weitere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.Bei Versagen der konservativen Therapie können operative Maßnahmen sinnvoll sein. Dabei wird die Achillessehne meist in Längsrichtung gespalten und verschleißbedingte Anteile der Sehne, die keine relevante Sehnenfunktion mehr übernehmen, entfernt. Zusätzlich können Nervenendigungen verödet und damit die Schmerzsituation verbessert werden. Sollte ein vollständiger Achillessehnenriss vorliegen, ist in den meisten Fällen eine operative Rekonstruktion und Naht notwendig.
Wir beraten Sie gerne. Für eine Terminvereinbarung stehen wir Ihnen unter folgernder Telefonnummer gerne zur Verfügung: 0211-1691000
Nachbehandlung:
Bei Achillessehnenreizung (Achillodynie) und operativer Versorgung muss im Anschluss mit einer Entlastung an Unterarmgehstützen und Thromboseprophylaxe über 2-3 Wochen gerechnet werden.