Tarsaltunnelsyndrom
Von einem Tarsaltunnelsyndrom (oder hinteren Tarsaltunnelsyndrom) spricht man, wenn der Schienbeinnerv (Nervus tibialis) an einer anatomischen Engstelle - dem Tarsaltunnel - gereizt bzw. eingeklemmt wird. Die Ursache ist meist eine Überlastung oder eine Verletzung.
Definition:
Bei dieser Erkrankung besteht ein Engpass-Syndrom unter dem Innenknöchel von bestimmten Sehnen und vor allem Nerven. Vergleichbar ist hier das sogenannte Carpaltunnelsyndrom an der Hand. Die Patienten beklagen häufig Schmerzen, Sensibilitätsstörungen und zum Teil Missempfindungen am Innenrand des Fußes und der Fußsohle, ausgehend vom Innenknöchel bis hin zu den Zehen. In schweren Fällen können sogar Muskelschwund und Lähmungserscheinungen auftreten. Oft ist eine abnormale Sprunggelenksachse in verstärkter X-Stellung mit Fußfehlstatik erkennbar.Behandlung:
Die konservative Therapie hat das Ziel, die Sprunggelenksachse zu normalisieren und im sogenannten Tarsaltunnel vorhandene Entzündungen zu reduzieren. Neben der Injektion lokal antientzündlich wirkender Medikamente kommen z.B. Zinkleimverbände oder Diclofenacverbände zum Einsatz. Die physikalische Therapie, z.B. durch Ultraschallbehandlung oder Elektrotherapie kann ergänzend hilfreich sein. Auch Medikamente zur Förderung der Nervenregeneration kommen zum Einsatz.Bei Versagen der konservativen Therapie ist häufig eine Operation anzuraten. In Abhängigkeit der Ursache des Engpass-Syndroms im Tarsaltunnel werden operativ die hindurch tretenden Nerven von Verwachsungen befreit und damit dekomprimiert. Knöcherne Vorsprünge bei Gelenkverschleiß, entzündungsbedingte Weichteilschwellungen, z.B. der Sehnen oder andere Raumforderungen, werden soweit möglich entfernt oder abschwellend behandelt.
Wir beraten Sie gerne. Für eine Terminvereinbarung stehen wir Ihnen unter folgernder Telefonnummer gerne zur Verfügung: 0211-1691000
Nachbehandlung:
Eine Teilbelastung an Unterarmgehstützen und Thromboseprophylaxe werden meist bis zum Entfernen des Nahtmaterials zwei Wochen nach der Operation ausgeführt. Anschließend erfolgt der Belastungsaufbau in Abhängigkeit der Beschwerden des Patienten.